Sprungschanzen Gibswil im Zürcher-Oberland

Willkommen bei den Sprungschanzen Gibswil

Die ganzjahres Skisprunganlagen im Zürcher-Oberland.


Ladies-Alpencups in Deutschland - mittendrin statt nur dabei

Im letzten Jahr konnten wir zum ersten Mal - nach einem Unterbruch - wieder mit einem Schweizer Ladies-Team an der sechsteiligen Alpencup-Serie in Deutschland teilnehmen. Wobei wir uns aufgrund des damals noch bescheidenen Leistungsstands auf die ersten vier Wettkämpfe beschränkt hatten.

Diesmal ging es über die volle Länge. Am Freitag 4. August sind wir am Nachmittag in Gibswil gestartet und am Samstag 12. August spät Abends wieder nach Hause gekommen. Dazwischen lagen sechs Sprungwettkämpfe auf drei verschiedenen Schanzen an drei verschiedenen Orten, drei freie Trainings, ein Crosslauf, ein Rollski-Rennen, einmal Skaterpark, einmal Hallenbad, einmal Minigolf, viel Erholung und fast immer gute Stimmung.



Mit dabei waren diesmal Rea Kindlimann und Simone Buff.


Der Start in Klingenthal war ein ganz schwieriger. Erstens war die HS85-Schanze für die beiden von der Grösse her eher am oberen Limit und zweitens gab es einen personellen Wechsel bei der Materialkontrolle. Ganze acht Athletinnen wurden beim ersten Wettkampf disqualifiziert. Eine der ersten, die den Anlaufturm wieder runterlaufen musste, war Simone. Vermutlich vor lauter Aufregung ist sie bei der Schrittkontrolle einfach nicht clever hingestanden und so war dann der Schritt ein Zentimeter zu weit unten. Rea, die das ganze live mitverfolgen durfte, hatte oben auf dem Anlaufturm fast ein Herzchriesi und obwohl sie dann gut durch die Kontrolle kam, wurden durch die Aufregung die Sprünge auch nicht besser.


Die vielen Disqualifikation führten übrigens bei den anderen Nationen zu sehr, sehr viel Unmut. Es ist einfach extrem schwierig bei 13-17 jährigen Mädchen/Damen einen auf den Millimeter perfekt passenden Anzug herzurichten. Die Girls verändern sich körperlich momentan im Wochentakt, manchmal in die Höhe und manchmal in die Breite. Meistens gibt es einen neuen Anzug pro Jahr, der muss dann ein Jahr lang passen. Ein Ding der Unmöglichkeit. Es gab offensichtlich ein Einsehen und so wurden die Disqualifikationen im Verlauf der Wettkämpfe weniger. Rea wurde zweimal unten komplett kontrolliert und es gab keine Beanstandungen, Simone kam beim zweiten Wettkampf mit geschätztem Puls von 220 dann auch ohne Probleme durch die Schrittkontrolle.

Sowohl die Sprungwettkämpfe als auch der Crosslauf in Klingenthal waren eher enttäuschend. Wir mussten unsere Erwartungen weit zurückschrauben. Aber wir haben uns vorgenommen, dass es ab Pöhla wieder aufwärts geht und so war es auch.



Für Rea gab es beim ersten Wettkampf mit zwei soliden Sprüngen einen guten 14. Rang. Simone landete auf Rang 38.


Am zweiten Tag dann kam sie - endlich - die Bombe. Rea packt nach einem verkorksten Probedurchgang einen wunderschönen ersten Sprung aus und segelte über die rote Linie - 60.5 Meter. Leider ist sie so erschrocken, dass sie bereits frühzeitig die Landeklappen ausgefahren und die Landung völlig versemmelt hat. So wurde es halt statt ein Platz unter den ersten drei "nur" der 9. Zwischenrang. Aber egal. Vor genau einem Jahr ist sie in Pöhla ganze 39 Meter weit gehüpft und genau ein Jahr später segelt sie auf 60.5 Meter - unglaublich. Der zweite Sprung war dann halt nur wieder solide, so blieb es beim 9. Rang. Auf den wir aber doch ein bisschen stolz sind.


Ganz nebenbei zeigte Simone an diesem Tag ihren besten Wettkampf der ganzen Woche und verpasste mit Rang 33 die Punkteränge nur hauchdünn. Mit Sprüngen auf 51 und 52.5 Meter darf sie absolut zufrieden sein. Vor einem Jahr landete sie ebenfalls noch im Bereich der 40m-Linie. Das ist eine Steigerung von gut 10 Metern.

Die letzte Wettkampfstation war dann Bischofsgrün. Die HS71-Ochsenkopfschanze hatten wir im letzten Jahr noch ausgelassen. Sie ist nicht ganz so einfach zum Springen. Es spickt die Girls hoch hinaus und sie fallen dann am Schluss von weit oben relativ schnell hinunter. So wurde auch der Anlauf eher etwas zurückhaltend gewählt.



Rea hat generell mit dieser Flugkurve noch so ihre Probleme, weil, wenn ihr der Flugstand zu hoch wird, stellt sie einfach die Hüfte raus zum Bremsen. So war ich doch überrascht, dass sie sowohl am Freitag als auch am Samstag jeweils einen auch von der Weite her sehr guten Sprung abliefern konnte. Mit Rang 16 und Rang 13 gab es einen versöhnlichen Abschluss. Vor allem am Samstag grüsste sie nach einem coolen Sprung im ersten Durchgang vom 8. Zwischenrang. Danach war sie so aufgedreht, dass der zweite dann ziemlich in die Hose ging. Sie war auch wieder aus lauter Gewohnheit viel zu früh auf dem Anlaufturm. Es waren über 50 Springerinnen am Start und der Finaldurchgang wurde in umgekehrter Reihenfolge gestartete. Rea stand aber schon oben, als die ersten Nummern ihren Sprung machten. So hockte oder stand sie gefühlte 30 min oben auf dem Anlaufturm. Aber ja, Rea ist ja lernfähig...das kriegen wir auch noch hin.


Simone war am Ende der Woche auch am Ende ihrer Kräfte angelangt. So waren wir froh, dass wir die letzten Sprünge noch ohne Sturz - nachdem sie sich im Training beim Ausfahren einmal kurz hingelegt hatte - über die Bühne bringen konnten. Auch wenn die Resultate vielleicht noch nicht ganz so bombig aussehen, so konnte sich Simone gegenüber dem letzten Jahr doch deutlich steigern und das ist das, was zählt. Jedes Jahr einen Schritt vorwärts.

Das Rollski-Rennen vom Freitagabend indes hätten wir uns komplett schenken können, da war die Luft bei Rea einfach schon vor dem Start draussen.

In der Tourneewertung landete Rea am Schluss auf dem 12. Rang (von 54). Auch in Anbetracht der beiden eher bescheidenen Auftritten in Klingenthal ein sehr cooles Endergebnis. Simone landete auf dem 36. Rang.




In Erinnerung bleiben werden: die drei einzelnen Top10-Sprünge von Rea in Pöhla und in Bischofsgrün - mitten in die Weltspitze - mit der besten Anfahrtsposition des ganzen Teilnehmerfelds / die 52.5 Meter von Simone in Pöhla / die Skatergirls im Skaterpark / Aquafit mit den Senioren / Blitzeinschlag und Nachtessen bei Kerzenschein in Bischofsgrün / ABC-SRF3 - Haustier mit M - Hamster / die drei Italienerinnen, die bei der Schrittkontrolle das Kombi ihrer Kollegin hochgezogen haben, damit sie durchkommt / als ich Simone (Nr. 7) abwinken wollte und die Nummer 8 am Start war / das Gesicht von Simone als sie beim zweiten Mal die Schrittkontrolle bestanden hatte / das Minigolfen mit Flossüberquerung / viele neue Eindrücke und viele tolle Erlebnisse

Wir freuen uns über die Fortschritte und werden weiter arbeiten, mit Ruhe, Geduld und Weitsicht. Weil in ein paar Jahren sind von diesen 50 Girls vielleicht noch 10-15 mit dabei und zu diesen möchten wir gehören.

Vielen Dank an Swiss Ski, an den SC am Bachtel, allen Sponsoren, Helfern und Gönnern und natürlich allen Trainern und Betreuern für die Unterstützung.

#swissskijumpgirls


Mir sind Skispringerinne...
...und am Endi simmer stärcher, stärcher dänn je...




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